Howard Springs - Darwin - Litchfield NP
09. 10. 2013


Um 7.00 Uhr wurde ich durch ein wundervolles Vogelstimmenkonzert wach. Tomoko war schon seit 6 h mit ihrer Kamera unterwegs. Ich hatte nachts ein paar Stunden wach gelegen und war dementsprechend noch müde. Ich hatte irgendwann die Klimaanlage abgeschaltet, da im Inneren des Autos eine angenehme Temperatur herrschte. Obwohl noch müde stand ich jetzt auf. Es war schon wieder angenehm warm, aber noch nicht allzu heiß. Um 7.45 kam Tomoko von ihrem Spaziergang zurück. Sie hatte schon etliche Vögel fotografiert u.a. Red-collared Lorikeet, Pied Imperial Pigeon, Bar-shouldered Dove und Blue-winged Kookaburra.


Zum Frühstück machten wir uns Toast mit Butter, Käse und Marmelade, dazu Kaffee und Tee, schmeckte in der warmen Luft ausgezeichnet. Mehrere Ibisse stolzierten auf dem Gelände umher, immer auf der Suche nach irgendetwas Essbarem.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren kurz nach 9.00 h los zum Ausgang. Auch diesmal funktionierte die Schranke bei Eingabe des Codes nicht. Ärgerlich, musste ich doch wieder zur Rezeption laufen und mir einen neuen Code geben lassen, der dann Gott sei Dank auf Anhieb funktionierte. Nun ging es Richtung Howard Springs Nationalpark. Wir hofften, hier einen seltenen und besonders schönen Vogel, einen Rainbow Pitta, zu finden, der sich nur selten zeigt. Nach kurzer Fahrt kamen wir am Ziel an. Unterwegs hatten wir auf einer Stromleitung 3 Sacred Kingfisher gesehen. Zunächst zogen wir uns um für einen Spaziergang im Dschungel: lange Hose und hohe Wanderschuhe. Die ersten Moskitos zeigten sich schon früh, gingen aber ausschließlich auf Tomoko los. Die Hitze war inzwischen wieder enorm und der Schweiß rann in Strömen. Wir waren kaum 100 m auf einen kleinen Trail abgebogen, als Tomoko eine schimpfende Vogelstimme ganz nah hörte. Ich nahm meinen iPod Touch in die Hand und suchte einfach mal nach der Stimme des Rainbow Pitta, die ich in einem Verzeichnis mit sämtlichen Vogelstimmen Australiens abgespeichert hatte. Gerade als ich diese Stimme abspielte, standen wir unter einem kleinen Baum und etwa 2 m über uns war der schimpfende Vogel zu hören. Ich traute meinen Augen nicht, da saß er ja, der gesuchte Rainbow Pitta, überhaupt nicht scheu. Tomoko glaubte es zunächst nicht, da sie gegen das Licht nur den schwarzen Bauch mit einem leuchtend roten Fleck sehen konnte, während ich von der Seite die grüne Flügelfarbe deutlich erkannte. Nach ein paar Sekunden flog der Vogel ein Stückchen weiter und setzte sich auf den Boden, wo er sitzen blieb. So konnten wir ihm folgen und ein paar schöne Fotos von ihm machen, wer hätte das gedacht…

Es war inzwischen 10.45 h und wahnsinnig heiß geworden. Da ich vergessen hatte meine Medikamente einzunehmen und wir auch kein Wasser dabei hatten, gingen wir zum Auto zurück. Unser Ziel hatten wir ja schon früh erreicht. Dabei sahen wir mehrere dunkle Hühner (Orange-footed Srubfowl) durch das dichte Unterholz streifen, immer wieder am Boden pickend nach Futter suchen.

Bevor wir ins Auto stiegen, hob ich die Mango wieder auf, die ich gestern hier abgelegt hatte, und nahm sie mit. Sie sollte uns ein paar Tage später noch nützlich sein als Zutat für einen schmackhaften Salat. Wir fuhren noch mal nach Darwin zurück, kauften ein paar Lebensmittel und ein paar andere Dinge für die Reise und machten uns dann gegen 12.30 h auf den 95 km langen Weg Richtung Litchfield NP. Je weiter wir kamen umso ruhiger wurde der Verkehr. Um 14.00 h erreichten wir Batchelor, kurz vor Beginn des Nationalparks. Wir fuhren weiter und kamen eine halbe Stunde später bei sehr interessanten Termitenhügeln an. Diese Termiten haben ihre 2- 3 m hohen Termitenhügel, die irgendwie Grabsteinen ähnlich sehen, wie eine Kompassnadel in Nord-Süd-Richtung gebaut, so dass die sehr schmale Seite bei Sonnenhöchststand um 12.00 h zur Sonne zeigt und so möglichst wenig Wärme aufnehmen kann, sehr effektiv…

Tomoko fotografierte dort auch einen farbenprächtigen Crimson Finch, sowie einen White-throated Honeyeater. Auch ein Blue-winged Kookaburra meldete sich ständig laut in der Ferne.

Dichte Wolken waren zwischenzeitlich am Himmel aufgetaucht, doch plötzlich brach die Sonne wieder mit voller Kraft durch, so dass wir schnell ins kühle Auto flüchteten und weiterfuhren. Um 15.15 h sah ich, wie ein weißer Sulphur-crested Cockatoo heran flog und sich vor uns hoch auf einem Baum neben der Straße niederließ. Dabei pickte er eifrig an den an diesem Baum, ich glaube eine Art Eukalyptus, hängenden Früchten.

Auf der Suche nach einem Campingplatz fuhren wir an den Wangi Falls vorbei bis zum Litchfield Safari Park, einen Caravan Park auf den wir einen kurzen Blick warfen. Da wir aber zum Vergleich auch den Campingplatz bei den Wangi Falls sehen wollten, fuhren wir noch mal 4 km zurück. Auf einem Baum saßen etliche Kites. Da der Campingplatz keinen Elektrizitätsanschluss anbot, entschieden wir uns doch für den vorher kurz besuchten Litchfield Safari Park, den wir um 15.50 h erreichten. Ein freundlicher Besitzer empfing uns. Wir erhielten für 35 $ einen Stellplatz, den wir uns selbst aussuchen konnten. Schnell fanden wir einen schönen unter ein paar lichten Bäumen. Es waren wenig andere Gäste hier, die Nachsaison hat halt schon begonnen. Nachdem ich das Stromkabel angeschlossen hatte, schalteten wir die Klimaanlage ein, die uns sofort angenehm kühlte. Tomoko begann sogleich mit den Kochvorbereitungen. Gerade als ich die Campingmöbel aufgestellt hatte, begann es zu regnen. Da ich kurz bei den Waschräumen war, musste Tomoko schnell Stühle und Tisch ins Trockene bringen. Die Regenwolke verzog sich aber bald und die Sonne kam wieder zum Vorschein, so dass Tomoko die außen befindliche Kochstelle benutzen konnte. Um 17.30 war Tomoko mit dem Essen fertig. Es gab einen sehr leckeren Kartoffelsalat mit Veggie- Würstchen und einem hart gekochten Ei für mich, dazu noch einen grünen Salat.

Da ich vorher schon mit Entelchen ein Bier getrunken hatte, trank ich jetzt nur Wasser. Nach dem Spülen, bei dem Tomoko diesmal beim Abtrocknen half, fing ich mit meinem Tagebuch an, das mich bis 20.00 h beschäftigte. Ich saß zunächst draußen, als aber irgendwelche stechenden Insekten, offensichtlich keine normalen Moskitos, über mich herfielen, flüchtete ich ins Innere unseres Autos, wo Tomoko schon mit ihrem Netbook beschäftigt war. Wir warfen gemeinsam noch einen Blick auf die Fotos von heute. Besonders begeistert waren wir vom Rainbow Pitta. Da ich heute noch gar nicht geduscht hatte, wurde es jetzt aber höchste Zeit. Tomoko wurde gegen 21.00 h sehr müde. Also bauten wir unser Bett und gingen schlafen.


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