Kakadu Nationalpark
16. 10. 2013


Um 6.30 h wachten wir auf, nachdem wir gut geschlafen hatten. Diesmal machten wir gleich Frühstück, da wir früh in den Tag starten wollten, bevor die große Hitze kommt. Um 8.00 h hatten wir unseren Aufenthalt verlängert und waren startbereit. Der Himmel war noch ziemlich bedeckt, die Sonne versuchte aber schon sich durchzukämpfen. Kurz nachdem wir den Kakadu-Highway erreicht hatten, sahen wir zwei Red-Tailed Black-Cockatoos direkt neben der Straße auf einem Baum in der Sonne sitzen. An ihrem Schwanz konnte man wunderbar die leuchtend roten Querstreifen erkennen. Wir fuhren weiter bis zu einer Abzweigung zum Jim Jim Billabong. Mit Billabong bezeichnet man in Australien die Wasserlöcher von austrocknenden Flüssen, die während der Trockenzeit übrig bleiben. Gegen 9.00 h kamen wir dort an. Inzwischen hatte die Sonne die Wolken verdrängt und es wurde immer heißer. Der Billabong selbst lag ruhig da, die Wasseroberfläche wie ein Spiegel.

Tomoko entdeckte einen Little Friarbird, einen Rufous Whistler und einen White-gaped Honeyeater. Da es aber sonst ruhig blieb, fuhren wir wieder zurück. Dabei trafen wir auf einen Schwarm Rosellas, mindestens 100 Vögel, die sich plötzlich wie auf ein Kommando vom Boden erhoben und laut krächzend schräg vor uns in die Bäume neben der Strecke flogen.

An einer Stelle schraubten sich einige Raubvögel in die Lüfte, einige Whistling Kites und ein wahrscheinlich junger White-bellied Sea-Eagle. Zurück auf dem Highway tauchte plötzlich ein schwarzer Baumläufer auf, ein Black-Tailed Treecreeper, dem Tomoko mit ihrer Kamera einige 100 m in den lichten Eukalyptuswald folgte. Da ich Tomoko längere Zeit nicht mehr sah, machte ich mir schon Sorgen und ging hinterher. Es gab aber keinerlei Probleme. Einige Ameisen mit grünem Hinterteil kreuzten unseren Weg.

Nachdem wir wieder im Auto saßen, überlegten wir, wie wir bei der zunehmenden Hitze weiter vorgehen sollten. Wir beschlossen, noch mal zum Mamukala Lookout zu fahren, der Stelle wo wir vorgestern so viele Wasservögel gesehen hatten. Auf dem Weg dahin entdeckte Tomoko einen Falken auf einem Strommasten sitzend. Ob ein Brown oder Black Falcon konnten wir gegen das Licht nicht genau bestimmen. Plötzlich ein Schreck ! Beim Halten verließ ich die Straße und blieb mit ziemlicher Schräglage auf der Böschung stehen. Beim Anfahren musste ich höllisch aufpassen wieder ohne weiteres Kippen auf die Straße zu kommen, was mir aber gut gelang, Tomoko lobte mich jedenfalls. Kurz darauf erreichten wir gegen 11.00 h Mamukala. Die zahlreichen Vögel waren noch da, aber das Licht um diese Zeit war für gute Fotos nicht geeignet, so dass wir nur 10 min dort blieben und zurück nach Jabiru fuhren. In der dortigen uns schon bekannten Bakery kauften wir wieder Kuchen und einen kalten Double Coffee aus dem Kühlschrank. Damit setzten wir uns nach draußen an einen Tisch unter einem Sonnenschirm. Gemeinsam mit unseren Bären ließen wir es uns schmecken. Ein Blue-faced Honeyeater beäugte uns neugierig. Tomoko warf ihm einige Krümel hin, die er schnell aufpickte. Auch drei Magpie Larks erfreuten sich an den Kuchenkrümeln.

Gleich gegenüber war eine Tankstelle, an der ich volltankte. Der Himmel war inzwischen wolkenlos und die Sonne strahlte mit voller Kraft. Es war in der Sonne kaum auszuhalten. Wir fuhren noch kurz am Jabiru Lake vorbei ohne auszusteigen, um dann zurückzufahren mit einem Stopp am Visitor-Center. Hier kaufte Tomoko 2 wunderschöne kleine geflochtene Körbchen (Pandanus Bowl), von Aborigines in traditioneller Handarbeit hergestellt. Ähnliche hatten wir gestern schon im Museum gesehen. Am Campingplatz angekommen, schloss ich gleich das Stromkabel an und schaltete die Klimaanlage ein. Das war auch bitter nötig, denn als ich mit meinem Thermometer nach draußen ging, zeigte es 39° im Schatten. Ein junges Paar aus Österreich kam gerade mit seinem BRITZ Challenger an, ein Auto ohne Klimaanlage im Wohnbereich. Wir kamen ins Gespräch, wobei die beiden scherzhaft meinten, ob wir diese Nacht nicht die Autos tauschen könnten… : Wir gingen beide duschen, wobei ich erst gar kein Handtuch mitnahm, sondern in Badehose losmarschierte und einfach nass zurückkam. Hier setzte ich mich gemütlich in den Schatten und beschäftigte mich mal mit der weiteren Reiseplanung für die nächsten Tage. Auf einmal machte es platsch, und meine linke Hand zierte ein dicker grüner Fleck. Hatte doch ein Sulphur-crested Cockatoo, der genau über mir in einem Baum saß, sein Geschäft erledigt, pfui …!

Tomoko zog sich in die angenehme Kühle unseres Autos zurück und arbeitete etwas an ihrer Übersetzung. Nach einer Weile folgte ich auch und schrieb Tagebuch. So überstanden wir beide ganz gut den Nachmittag. Gegen 17.00 h begann Tomoko zu kochen. Heute gab es einen mexikanischen Teller, Bohnenpürree mit Avocado-Guacamole und Knoblauchtoast garniert mit einem Spiegelei, köstlich! Dazu passte ein kühles Bier. Wir aßen gemütlich im Freien.

Gerade waren wir mit Essen fertig, als ein plötzlicher Windstoß Regen ankündigte. Es tröpfelte aber nur ein wenig. Nach dem Spülen setzte ich mich noch etwas in die Dunkelheit, die sich jetzt gegen 19.00 h schon ausgebreitet hatte. Dabei fing es wieder an leicht zu regnen, was aber bei der immer noch ziemlich hohen Außentemperatur durchaus angenehm war, zumal ich nur mit Badehose bekleidet war. Irgendwann ging ich auch zu Tomoko ins Innere und schrieb meinen Tagesbericht fertig. Gegen 21.30 h wurden wir müde und gingen schlafen.


weiter Seite 13

zurück

Index