Kakadu Nationalpark - Katherines Gorge (Nitmiluk)
17. 10. 2013


Heute standen wir schon um 6.00 Uhr auf. Bei den Duschen war schon reger Betrieb, weil viele das erste Ausflugsboot um 6.30 h zu den Yellow Waters erreichen wollten. Besonders bei den Damen herrschte Hochbetrieb. Tomoko machte schon ihre ersten Fotos.

Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und waren um 7.50 h startbereit. Das Wetter war noch bewölkt, aber die ersten blauen Lücken zeigten sich schon, warm es ohnehin schon, so 28°, doch noch fuhren wir ohne eingeschaltete Klimaanlage. Wir fuhren nach Süden Richtung Pine Creek. Einige Red-tailed Black-Cockatoos tauchten vor uns auf. So gegen 9.00 h bemerkten wir Brandgeruch und nach kurzer Zeit passierten wir eine Stelle, wo noch rauchende Baumstümpfe anzeigten, dass hier vor kurzer Zeit noch ein Feuer gewütet hatte. Offensichtlich hatten vorgestern Abend während des Gewitters Blitze hier eingeschlagen.

Kurz dahinter konnten wir durch die verkohlten Bäume an einem kleinen Teich einen Jabiru sehen, leider zu weit für ein Foto. Bei der Ranger Station am Südausgang des Parks machten wir kurz halt. Hier sind alte Minenfahrzeuge und Geräte ausgestellt. Offensichtlich gehörten die zu einer Uran-Mine. Wir konnten aber keinerlei erhöhte Strahlung feststellen.

Die Landschaft war etwas eintönig, endlose Buschlandschaft und immer wieder Termitenhügel. Bei einem kurzen Halt am Straßenrand entdeckten wir im dichten Gebüsch einen Pheasant Coucal.

Gegen 11.00 h erreichten wir Pine Creek. Als wir in den Ort hineinfuhren sahen wir sie plötzlich, die gesuchten Hooded Parrots. Schnell hielten wir an und machten unsere ersten Fotos. Auch andere Papageien wie Red-winged Parrot und die laut lärmenden Red-collared Parakeets waren darunter. Wir standen auf dem Parkplatz des Railway Museums, das aber geschlossen war. Viele dicht mit Früchten behangene Mangobäume säumten den Platz. Im Geäst dieser Bäume ließen sich die Papageien die Früchte schmecken.


Als wir zum Auto zurückgingen, entdeckte Tomoko in den Bäumen hinter uns ein unglaubliches Gewimmel von fliegenden Tieren. Es waren Fliegende Füchse (Little Red Flying-fox), weitaus mehr als einhundert, die immer wieder wild durcheinander flogen und sich dann wieder in den Baumwipfeln niederließen, und das am helllichten Tag…

Es war inzwischen gegen Mittag immer heißer geworden, etwa 40°, so dass wir froh waren, wieder ins Auto zurückzugehen und weiterzufahren Richtung Katherine. Wir bemerkten noch, dass es vielleicht besser gewesen wäre, die 3.Nacht im Kakadu NP nicht dort, sondern in Pine Creek zu verbringen, zu spät… Wir hatten jetzt noch ca. 90 km bis Katherine. Auf dem Weg dorthin kamen wir an eine Abzweigung zum Edith River. Wir bogen hier mal kurz ab, da ich im Internet gelesen hatte, dass man nach 5 km am Fluss vielleicht Gouldian Finches antreffen könnte. Als wir die Stelle erreichten, war es aber so heiß und still, dass wir wieder umkehrten. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir Katherine. Wir wollten hier mal nach einem Internetanschluss suchen, den wir auch bald in der Library fanden, kostete pro Stunde 6,- $. Wir checkten Email und stöberten etwas im Internet. Nach einer Stunde fuhren wir zum Visitor Center, das vorhin noch geschlossen hatte. Hier wollten wir nochmals ins Internet, die Verbindung war allerdings so schwach, dass ich überhaupt keine Verbindung bekam, höchstens draußen auf der Plattform, aber da war es mir bei 40° zu heiß. Bei Woolworths ergänzten wir noch unsere Wasservorräte. Das war erstaunlich preiswert, der 10 l -Kanister kostete nur 4,90 $, also rund 50 Cent pro Liter. Im Auto aßen wir ein Stück Carrot Cake und tranken den von Tomoko schon am Morgen gemachten Eiskaffee dazu. Gegen 16.00 h verließen wir Katherine in Richtung Katherine Gorge, 29 km weiter. Auf dem dortigen Caravanpark erhielten wir für 40,- $ einen Stellplatz mit Stromanschluss, den wir bei dieser Hitze auch unbedingt benötigten. Gleich nach Ankunft schaltete ich als erstes die Klimaanlage an. Dann drehte ich ein paar Runden in dem relativ großen Swimmingpool, was sehr erfrischend war. Anschließend begann ich im Schatten eines großen Sonnenschirms sitzend mit meinem Tagebuch. Tomoko bereitete derweil das Abendessen vor. Immer wieder kamen zum Teil ganz kleine Wallabys heran, die ziemlich zutraulich wirkten. Auch mehrere Great Bowerbirds versuchten aus den tropfenden Wasserhähnen etwas Wasser trinken.

Die zwischenzeitlich bedrohlich sich auftürmenden Wolken waren wieder in sich zerfallen und die untergehende Sonne tauchte die ganze Umgebung in ein warmes rosiges Licht. Zum Abendessen gab es Bratreis mit Gemüse, dazu ein kaltes Bier. Ein Känguru kam neugierig ganz nah heran.

Nach dem Spülen ging ich nochmals für eine halbe Stunde schwimmen. Der Pool war jetzt beleuchtet, wurde aber um 20.00 h geschlossen. Im kühlen Auto schrieb ich noch mein Tagebuch fertig und schaute mir mit Tomoko noch die Fotos an. Besonders die Fliegenden Füchse waren sehenswert. Die Hitze hatte uns müde gemacht, so dass wir heute früh schlafen gingen.


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