Monkey Mia - Kalbarri Nationalpark
10. 11. 2013


Wir wachten um 5.30 h auf. Tomoko zog sich sofort an, nahm ihre Kamera in die Hand und ging schon mal voraus zum Hide. Ich machte es etwas gemütlicher und folgte um 6.00 h. Der neugierige Emu war auch schon unterwegs und kam mir entgegen. Auf dem Trail traf ich Tomoko wieder.

Am Anfang war wenig zu sehen, dann kamen aber doch einige Vögel aus den dichten Büschen heraus ins helle Morgenlicht. Wir sahen ziemlich die gleichen Vögel wie gestern, es war aber schön sie wiederzusehen.


Gegen 7.45 h waren wir zurück beim Auto. Heute gingen wir nicht zur Morgenfütterung der Delfine sondern machten gleich Frühstück. Mit Blick auf die blaue Shark Bay schmeckte es noch mal so gut. Anschließend machten wir uns reisefertig. Ein kleiner Variegated Fairy-wren zeigte sich einmal kurz. Gegen 9.30 h waren wir abfahrbereit. Tomoko ging schon mal voraus zum Bootssteg und konnte noch den Schluss der zweiten Delfinfütterung sehen.

Ich folgte mit dem Auto und stellte es am Ausgang des Monkey Mia Dolphin Resorts auf einem Parkplatz ab. Es war Ebbe und am Bootssteg konnte man jetzt gut den sandigen Meeresboden erkennen. Zahlreiche Fische in allen Größen schwammen umher, auch zwei Schildkröten waren wieder da.


Nun gegen 10.00 h wurde es aber langsam Zeit aufzubrechen, lagen doch über 400 km Fahrt bis zum Kalbarri Nationalpark vor uns. Die Sonne brannte schon wieder heiß vom wolkenlosen Himmel. Ohne Sonnenbrille konnte man kaum die Augen offen halten. Am Parkplatz machten wir noch ein paar Fotos mit Äffchen. Dabei entdeckte Tomoko einen Inland Thornbill im nahen Gebüsch.

Unser erstes Ziel war das 28 km weiter liegende Denham. Hier tankte ich wieder voll. Die Bäckerei, wo wir vorgestern Kuchen gekauft hatten, war am heutigen Sonntag zur großen Enttäuschung unserer Bären geschlossen. Gott sei Dank fanden wir gleich in der Nähe ein kleines offenes Restaurant, das auch frischen Kuchen anbot. Hier deckten wir uns ein mit drei Stück Kuchen. Auch einen Cappuccino nahmen wir mit für die Weiterfahrt. Die Strecke war wieder eintönig und langweilig. Nur manchmal hatte man einen schönen Ausblick auf die türkisblaue Shark Bay. Um 12.00 h kamen wir in Hamelin bei den Stromatolithen an.

Stromatolithen werden als die ältesten Fossilien bezeichnet und kommen schon im Präkambrium vor, sie existieren seit etwa 3,5 Milliarden Jahren. Ein Beispiel für heute noch wachsende Stromatolithen sind die im Hamelin Pool Marine Nature Reserve an der Shark Bay in Western Australia. Sie zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe und wurden im Juni 1956 entdeckt. Die sie bildenden Biofilme können wegen des extremen Salzgehalts des Wassers, der etwa doppelt so hoch ist wie im offenen Ozean, überdauern, weil die Biofilm-abweidenden Tiere (beispielsweise Schnecken) durch die hohe Salzkonzentration ferngehalten werden. Die Stromatolithen-Biofilme haben unter diesen extremen Bedingungen keine natürlichen Feinde. Die Stromatolithen des Hamelin Pools wachsen sehr langsam, maximal 1 cm in etwa 30 Jahren. Gebilde von etwa 1 m Höhe sind somit knapp 3000 Jahre alt. (Wikipedia).

Die 500 m vom Parkplatz bis zum Wasser in der jetzt herrschenden Hitze waren echt anstrengend. Erst auf dem kleinen Steg, den man ins Wasser gebaut hatte, wehte ein etwas kühlender Wind.

Es war aber echt beeindruckend, diese etwa 3 ½ Milliarden Jahre alten Lebewesen zu sehen. Um 12.30 h fuhren wir weiter und erreichten nach kurzer Fahrt den North West Coastal Highway, auf den wir jetzt abbogen nach Süden in Richtung Kalbarri Nationalpark, unserem heutigen Ziel. Gegen 13.40 h machten wir auf einem Parkplatz beim Billabong Roadhouse eine kleine Kaffeepause. Tomoko holte 2 Stück Kuchen aus dem Kühlschrank. Zusammen mit eiskaltem Kaffee schmeckte der hervorragend. Wir mussten aber drinnen bei laufender Klimaanlage essen, da es draußen schon wieder um die 40° war. Auf der nun folgenden Strecke änderte sich langsam das Landschaftsbild. Immer mehr größere Büsche und Bäume tauchten auf, irgendwann auch erste Weizenfelder. Wir hatten den sogenannten "Wheat Belt" erreicht, einen breiten Landstreifen, wo auf riesigen Feldern Ackerbau betrieben wird. Auf der Straße herrschte wenig Verkehr. Ich hatte den Tempomat auf 90 km/Std gestellt. So fuhren wir ziemlich gemütlich daher. Um 15.30 h erreichten wir die Abzweigung zum Kalbarri NP, jetzt noch 65 km bis zum Ziel. Wir fuhren noch langsamer um kein Tier zu gefährden. Immer mehr blühende Sträucher und zahlreiche kleine kiefernartige Nadelbäume säumten den Straßenrand. Die Banksia-Pflanzen waren leider zum größten Teil schon verblüht. Im Januar/Februar standen sie noch in voller Blüte. Auf einem Baum saß ein Habicht (Goshawk), der aber flüchtete, als wir gewendet hatten um ihn zu fotografieren. Um 16.45 h kamen wir in Kalbarri an, ein nettes kleines Städtchen, das einen sauberen Eindruck machte. Hier mündet der an dieser Stelle ziemlich breite Murchison River in den Indischen Ozean. Als erstes steuerten wir einen Bottle-Shop an. Hier kaufte Tomoko eine Flasche Weißwein (Chardonnay "Three Bears" aus Margret River) für morgen. Das Info-Center ist sonntags geschlossen. Also steuerten wir den von meiner Nichte Sandra empfohlenen Caravan Park "Tudor Holiday Park" an. Wir erhielten einen schönen Stellplatz. Ich setzte mich mit Entelchen in einen Stuhl und erholte mich von der langen Fahrt bei glühender Hitze mit einem eiskalten Bier. Tomoko fing derweil schon mit den Vorbereitungen zum Abendessen an. Heute standen japanische Soba-Nudeln in spezieller Soße mit gebratenen Squash- und Süßkartoffelstücken, sowie einem Omelette auf dem Speiseplan. Ich beobachtete währenddessen die zahlreichen Vögel auf dem Boden und in den nahen Bäumen (Galahs, Western Ringnecks, Willie Wagtail und einen White-winged Triller). Das Essen schmeckte großartig, aber das vorhin auf nüchternen Magen getrunkene Bier hatte mich müde gemacht.

Trotzdem spülte ich noch und setzte mich anschließend ins Auto um Tagebuch zu schreiben. Nachdem ich damit fertig war, ging ich duschen, was Tomoko schon vorher gemacht hatte. Gegen 21.30 h waren wir beide so müde, dass wir unser Bett bauten und sofort einschliefen.


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