21.05. Innamincka

In der Nacht wachte ich nach einem Alptraum mit relativ schnellem Herzschlag auf. Mit Hilfe eines kühlen Waschlappens war aber alles bald wieder normal und ich konnte weiter schlafen. Gegen 6.45 Uhr wurden wir wach. Nach einer erfrischenden Dusche gingen wir zum Buffet-Frühstück, das mit 21,- $ nicht gerade billig war. Einiges schmeckte aber gut, so dass ich kräftig zulangte. Nach dem Frühstück besorgte ich uns bei der Rezeption einen Desert-Park-Pass für 9,- $. Unsere geplante Reise zu den Congee Lakes mussten wir aber aufgeben, da man uns sagte, dass die 100 km Strecke zurzeit noch wegen Überflutungen gesperrt war. Wir beschlossen daraufhin neben der heute noch geplanten Übernachtung im Hotel morgen noch ein oder zwei Nächte in der Nähe auf einem Campingplatz direkt am Cooper Creek zu verbringen. Dort gibt es zwar Toilette aber keinen Strom- oder Wasseranschluss. Beim Losfahren entdeckte Tomoko zwei Australian Pippit. Wir fuhren ein paar hundert Meter die Straße weiter bis zum Fluss. Jetzt verstanden wir, warum die Strecke gesperrt war. Die Straße endete direkt am Fluss, keine Brücke, keine Fähre, und das Wasser war so tief, dass man es mit dem Auto nicht durchqueren konnte. Also fuhren wir zurück und weiter etwa 11 km bis zum Cullyamurra-Waterhole, einer Stelle mit einem Campingplatz direkt am Cooper Creek.

Schon auf der Fahrt dorthin sahen wir zahlreiche Vögel, doch als wir am Fluss ankamen, war der Vogelreichtum enorm. Direkt am Ufer standen dicke knorrige Eukalyptusbäume (Gum Trees), unter denen wir zunächst hin und her liefen. Dabei wären wir doch fast in ein riesiges Spinnennetz gelaufen mit einer dicken Spinne darin.

Wir konnten an Vogelarten folgende sehen: zahlreiche Wellensittiche, White-plumed Honeyeater, Brown Treecreeper, Black Kite, Jacky Winter, Fairy Martin, Red-rumped Parrot, Little Corella, Black-shouldered Kite, Whistling Kite, Diamond Dove, Zebra Finch, Australian Pelican, Cormorant.

Überall zwitscherte es, so dass wir gar nicht wussten, wo wir zuerst hinschauen sollten.

Wir hielten uns bis gegen 12.00 Uhr hier auf und fotografierten fleißig.





Die lange Fahrt nach Innamincka hatte sich wirklich gelohnt. Wir waren beide sehr glücklich.

Die Sonne brannte heiß vom makellos blauen Himmel. Auf der Rückfahrt lief uns doch tatsächlich ein Dingo über den Weg, der ziemlich giftig und böse schaute. Gut, dass wir im Auto saßen!

Nach insgesamt 40 km waren wir wieder im Hotel zurück, von der ungewohnten Hitze (es war 30°) ziemlich erschöpft. Bevor wir einen Cappuccino im Restaurant tranken, besuchten wir kurz die Trading Post, einen kleinen Laden mit allerlei Zubehör fürs Reisen ins Outback, sowie eine kleine Auswahl an Lebensmitteln. Tomoko kaufte eine Dose Oatmeal und ein Toastbrot, beides zusammen für 10,60 $ !!! Das sind schon Preise… Die Artikel sind nicht mit Preisen ausgezeichnet, die Überraschung kommt dann an der Kasse. Da das Wetter so schön sonnig und die Luft mit einer Luftfeuchtigkeit von 20% ziemlich trocken war, wusch Tomoko unsere schmutzige Wäsche im dafür vorgesehenen Raum des Hotels. Ich säuberte in der Zwischenzeit mal unser Auto gründlich von innen und außen. Da hatte sich unglaublich viel roter Staub angesammelt. Das muss einfach sein, wenn wir morgen wieder darin schlafen wollen. Die zahlreichen kleinen Fliegen ärgerten mich dabei mächtig. Sie schafften es immer wieder in meine Augen zu krabbeln, einfach nur lästig… Nachdem wir die gewaschene Wäsche zum Trocknen aufgehängt hatten, machten wir uns um 15.20 Uhr noch mal auf zu einer kleinen Fahrt in die nähere Umgebung, diesmal in die andere Richtung des Flusses. Zunächst sahen wir uns den Policeman-Campground an, der uns aber nicht so zusagte. Weiter ging es zum etwa 7 km entfernten Ski-Beach-Campingplatz, der uns besser gefiel. Während der Fahrt hatte Tomoko plötzlich die geniale Idee, heute Abend nicht im Hotel zu essen, sondern einfach hier draußen zu kochen. Wir hatten ja alles im Auto dabei. Gegen 15.40 Uhr kamen wir am Ski-Beach an. Wir fanden einen schönen Platz direkt am Fluss unter hohen knorrigen Gum Trees. Nach einem kurzen Rundgang fing Tomoko gleich an mit den Vorbereitungen fürs Abendessen.

Ich setzte mich in meinen Campingsessel direkt ans Ufer und schaute derweil den zahlreichen Pelikanen, Kormoranen, Reihern, Kakadus, und was sonst noch alles so herumflog, zu. Das Essen, ein pikantes Thai-Curry mit viel Gemüse auf Reis, schmeckte großartig unter den Bäumen in der freien Natur mit zahlreichen kreischenden Little Corellas über unseren Köpfen. Die Sonne strebte langsam dem Horizont entgegen und berührte ihn schon um 17.20 Uhr. Die Luft blieb aber immer noch warm. Wir spülten unser Geschirr, setzten uns anschließend ans Ufer und warteten noch eine kleine Weile, bis die Sonne vollständig untergegangen war und die Dunkelheit langsam hereinbrach.

Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Der Himmel färbte sich leuchtend orange über der trockenen steppenartigen Landschaft. Wir hielten nochmal an und stiegen aus. Der Nachthimmel wölbte sich über uns und die Sterne leuchteten, eine traumhafte Kulisse. Gegen 18.00 Uhr kamen wir wieder beim Hotel an, nahmen die schon trockene Wäsche von der Leine und duschten erstmal ausgiebig. Dann wieder das übliche, Tagebuch schreiben und die zahlreichen Fotos sichten und auf externer Festplatte speichern. Gegen 20.00 Uhr waren wir schon ziemlich müde. Die ungewohnte Hitze heute hatte uns zusätzlich geschlaucht. Also gingen wir heute sehr früh schlafen.


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